JURANDO – Datenschutz, einfach digital

Hallo Tobias, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Vielleicht möchtest Du uns ganz am Anfang Euer Startup JURANDO kurz vorstellen ?

JURANDO digitalisiert die Tätigkeit des externen Datenschutzbeauftragten. Interessenten können uns bequem über einen Webshop als externen Datenschutzbeauftragten für ihr Unternehmen buchen. Den Kunden wird daraufhin eine cloudbasierte Software-as-Service-Lösung bereitgestellt, mit der sich die Pflichten aus der DSGVO im Handumdrehen einfach digital realisieren lassen. Die Software generiert das Datenschutz-Management-Handbuch unserer Kunden in Echtzeit als PDF. Gleichzeitig werden über eine E-Learning Funktion die Mitarbeiter unserer Kunden automatisch zum Datenschutz geschult. Daneben können unsere Kunden online individuelle Fragen zum Datenschutz an unser Team aus TÜVzertifizierten Datenschutzbeauftragten richten.

Welches Problem wollt Ihr mit JURANDO lösen ?

Ein klassischer externer Datenschutzbeauftragter sucht seine Kunden im Unternehmen vor Ort auf und setzt dann meist im Stundensatz datenschutzrechtliche Pflichten für seine Kunden um. Gleichzeitig schult er die Mitarbeiter des Unternehmens durch Präsenzschulungen. Im Vergleich zu dieser herkömmlichen Arbeitsweise eines klassischen Datenschutzbeauftragten besuchen wir unsere Kunden nicht vor Ort, sondern setzen datenschutzrechtliche Pflichten bei unseren Kunden digital um. Unsere Lösung ist somit wesentlich zeit- noch kosteneffizienter als Vor-Ort-Besuche des externen Datenschutzbeauftragten.

Wie ist die Idee zu JURhttps://twitter.com/JURANDO_GmbHANDO entstanden ?

Ich habe mich schon vor der Gründung für die Startup- und Legal-Tech-Szene interessiert. Mir war deshalb bewusst, dass ein „digitales Rechtsprodukt“ nur dann erfolgreich sein kann, wenn es auf einem standardisierbaren- und automatisierbaren Themengebiet basiert. Die DSGVO passte einfach perfekt zu diesen Kriterien.

Wie würdest Du Deiner Großmutter JURANDO erklären ?

JURANDO arbeitet wie ein herkömmlicher Datenschutzbeauftragter, jedoch ohne im Unternehmen selbst anwesend zu sein, da sich Datenschutz mit einer Software moderner und zukunftsorientierter umsetzen lässt.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Nein, eine grundlegende Veränderung des Konzepts haben wir zum Glück nicht veranlassen müssen, aber wir arbeiten natürlich permanent an einer Erhöhung des Digitalisierungsgrades.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Ein interessiertes Unternehmen bucht unsere Leistung als externer Datenschutzbeauftragter im Jahresabo online über unseren Shop. Dem Kunden werden daraufhin sofort automatisch Zugangsdaten zu unserer cloudbasierten DSGVO-Software bereitgestellt, mit der er die Pflichten seines Unternehmens zum neuen Datenschutzrecht ohne fachliche Vorkenntnisse einfach digital umsetzen kann. Da wir durch diese digitale Lösung für eine beinahe unbegrenzte Anzahl an Unternehmen als externer Datenschutzbeauftragter aktiv werden können, basiert unsere Lösung auf einem skalierbaren Geschäftsmodell.

Wie genau hat sich JURANDO seit der Gründung entwickelt ?

Unser Startup wurde Ende 2017 gegründet. Zum Start der DSGVO am 25.05.2018 haben wir dann mit einer Punktlandung unser digitales Angebot auf dem Markt platziert. Damals haben wir erheblich von der medialen Aufmerksamkeit rund um die DSGVO profitiert. Wir konnten deshalb schon in den ersten Wochen zahlreiche Kunden für unser Datenschutz-Abo gewinnen. Auch wenn das neue Datenschutzrecht mittlerweile nicht mehr im Zentrum der Berichterstattung steht, wachsen wir auch weiterhin planmäßig. In unserer Zielgruppe liegen Unternehmen mit 10-250 Mitarbeitern und das sind immerhin 360.000 in Deutschland.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir haben mittlerweile Abo-Kunden in ganz Deutschland, momentan noch im dreistelligen Bereich, aber wir planen, schon bald die Tausendermarke zu erreichen. Unser Team besteht dabei ab April 2020 aus vier zertifizierten Datenschutzbeauftragten, einigen Minijobern und vielen fleißigen Freelancern, die uns vor allem als Entwickler unterstützen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Das große Chaos ist zum Glück bisher ausgeblieben. Wenn ich über die Frage nachdenke, wären wir jedoch gerne früher am Markt gewesen. Die Geschäftsidee ist leider erst im November 2017 entstanden und als wir dann im Mai 2018 online gestartet sind, fehlte uns noch der Bekanntheitsgrad und jegliches Google Ranking. Das hat uns in der heißen DSGVO-Phase 2018 wahrscheinlich viele Kunden gekostet.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Im Nachhinein lässt sich das natürlich nun nicht mehr korrigieren. Wir arbeiten einfach weiter konzentriert an der Entwicklung unseres Startups.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Usability und User-Experience scheinen bei unserer Datenschutz-Software zu stimmen, das ergibt sich jedenfalls aus dem Feedback unserer Kunden.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Unser Geschäftsmodell als Legal-Tech Startup steht thematisch in enger Verbindung zu rechtlichen Fragestellungen, wir haben JURANDO deshalb als Spin-off zu einer Rechtsanwaltskanzlei gegründet. Die Finanzierung fand über die Kanzleipartner statt.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir bauen momentan ein eigenes Affiliate-Programm auf, mit dem unsere digitalen Leistung über Kooperationspartner auf Provisionsbasis an unsere Zielgruppe vermittelt werden sollen. Im Zentrum unserer Pläne stehen also vor allem Marketing, Vertrieb und der Aufbau eines Netzwerks aus geeigneten Kooperationspartnern. Daneben werden wir demnächst ein kostenloses Angebot starten, mit dem sich jedes Unternehmen eine Datenschutzerklärung für die eigene Webseite online generieren kann.

Vielen Dank für das Interview.

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