(v.l.): Informatiker Dr. Jan Winkels, Wirtschaftsingenieur Dr. Julian Graefenstein, Bauingenieurin Dr. Lisa Lenz und Prof. Mike Gralla.
Pressemitteilung:
Planungsqualitäten und -prozesse in der Bauwirtschaft überprüfen und optimieren – das ist das Ziel eines interdisziplinären Forschungsteams der TU Dortmund im Projekt „Building Information Cloud“. Dafür entwickeln drei Postdocs – Dr. Lisa Lenz, Dr. Jan Winkels und Dr. Julian Graefenstein – in Zusammenarbeit mit Prof. Mike Gralla eine cloudbasierte Analysesoftware.
Mit der Unterstützung des Centrums für Entrepreneurship & Transfer (CET) der TU Dortmund konnte sich das Team jetzt für das Programm „EXIST Forschungstransfer“ qualifizieren und Fördergelder von rund 700.000 Euro einwerben. Münden soll das Projekt in der Gründung eines eigenen Unternehmens.
„Die Planungsqualität zu erhöhen und Risiken und Kosten zu minimieren, ist besonders bei großen Bauprojekten mit vielen Beteiligten von immenser Bedeutung“, erklärt Mike Gralla, Professor für Baubetrieb und Bauprozessmanagement an der TU Dortmund. „Unser Projektfokus liegt auf einer automatischen Prüfung der einzelnen Planungsteilergebnisse zur Sicherstellung der Qualität sowie technischer, organisatorischer und rechtlicher Parameter in der Bauplanung und im Baugenehmigungsverfahren.“ Das Produkt stellt letztendlich eine cloudbasierte Datenbanklösung (Software as a Service) dar, welche von Kundinnen und Kunden bereitgestellte, konventionelle Planungsdaten und auch Bauwerksinformationsmodelle automatisiert überprüft.
Das interdisziplinäre Gründungsteam aus Bauingenieurin, Informatiker und Wirtschaftsingenieur lernte sich 2016 während der Promotion in einem Graduiertenkolleg an der TU Dortmund kennen und arbeitet seitdem zusammen. „Die Idee zum Projekt entstand bei der Arbeit an verschiedenen Veröffentlichungen, nach und nach haben wir sie dann gemeinsam weiterentwickelt und präzisiert“, sagt Dr. Lisa Lenz. Durch die Förderung hat das Team nun die Möglichkeit, sich 18 Monate voll auf ihre Forschungsidee und deren Überführung in eine Unternehmensgründung zu konzentrieren. „Wir können unsere Produktentwicklung finanzieren und werden intensiv auf dem Weg zur Gründung unterstützt. Diese Sicherheit gibt uns die Möglichkeit, kreativer an manche Problemstellung heranzugehen“, so Lenz weiter.
In der ersten Förderphase wird das Team die technische Realisierbarkeit nachweisen und einen cloudbasierten Prototypen entwickeln, der durch die Validierung von Realdaten in ein voll funktionsfähiges Produkt mündet. Dies bildet die Grundlage für die spätere Unternehmensgründung. So beschäftigen sich die Forschenden momentan hauptsächlich mit der Datenanalyse und entwickeln die Datenbank der Software. Ende des Jahres soll dann der erste Prototyp stehen, mit dem getestet werden kann. Wer die einzelnen Bearbeitungsschritte verfolgen möchte, findet Informationen auf der Internetseite www.buildinginformationcloud.de.
Mit dem Programm „EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Unternehmensgründungen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Das Ziel: wissenschaftliche Forschungsergebnisse konsequenter in die wirtschaftliche Wertschöpfungskette zu transferieren und damit die Zahl innovativer Unternehmensgründungen zu steigern. Das Förderprogramm „EXIST-Forschungstransfer“ unterstützt herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwendigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind.