Hallo Ahmad, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Studeez kurz vor:
Ich bin Ahmad El-Ali, der Gründer der Studeez-App. Mit Studeez setze ich mich für mehr Bildungsgerechtigkeit als Mittel gegen soziale Ungleichheit ein. Erst kürzlich habe ich mein Team erweitert– und zwar um sechs Werkstudierende, die sich über ganz Deutschland verteilen. In Bielefeld arbeite ich als Entwickler und belebe die App mit neuen Ideen. Der kreative Prozess erstreckt sich über verschiedene Standorte, darunter Köln, Frankfurt, Darmstadt, Aachen und Ostwestfalen-Lippe. Unsere Tutoren bereiten hier mit Hingabe die Lerninhalte für die App auf. In Stuttgart arbeitet eine unserer Teammitglieder daran, die Idee hinter Studeez zu verbreiten und mehr Mitglieder für die App zu gewinnen.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?
Studeez ist ein aufstrebendes Startup im Bereich Bildungstechnologie, das sich darauf spezialisiert hat, Studierenden eine fortschrittliche Lern-App mit KI-Anbindung zu bieten. Unsere Vision ist es, hochwertige Lernmaterialien für eine effektive Prüfungsvorbereitung bereitzustellen und gleichzeitig den Lernprozess so interaktiv und motivierend wie möglich zu gestalten.
Die Lern-App bietet eine Vielzahl von Funktionen, darunter Karteikarten und Videos, die von qualifizierten Tutor:innen erstellt und regelmäßig aktualisiert werden. Die künstliche Intelligenz in unserer App geht jedoch einen Schritt weiter: Sie nutzt das vorhandene Wissen, um fortlaufend neue Karteikarten und Quizfragen zu generieren, wobei auch Lösungswege dargestellt und erläutert werden.
Welches Problem wollt Ihr mit Studeez lösen?
Studeez setzt sich dafür ein, Bildungshürden zu überwinden und einen inklusiven Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für alle zu ermöglichen. Insbesondere in Fachrichtungen wie Mathematik, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Jura und Medizin wollen wir eine Brücke bauen und sicherstellen, dass Studierende unabhängig von Hintergrund oder Standort gleiche Chancen erhalten.
Wie ist die Idee zu Studeez entstanden?
Die Gründung von Studeez ist meine Antwort auf die sozialen Ungerechtigkeiten im deutschen Bildungssystem. Aufgewachsen in einer anderen Kultur, habe ich selbst die Bedeutung von Bildung für Integration und Chancengleichheit erlebt. Studeez setzt sich dafür ein, dieses drängende Problem anzugehen, indem wir hochwertige Lernressourcen und innovative Technologien nutzen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Studeez erklären?
Studeez ist im Grunde eine Lern-App auf dem Handy. Sie hilft dir, dich besser auf Prüfungen vorzubereiten, indem sie nicht nur normale Lernmaterialien, sondern auch interaktive Karteikarten und Videos bietet, die auf deine Hochschule und deinen Studiengang angepasst sind. Das Besondere daran ist, dass die App eine Art cleveren Roboter eingebaut hat, dem du Fragen stellen kannst und er dir nicht nur die Lösung zeigt, sondern dir auch den Weg dorthin, Schritt für Schritt erklärt. Wenn du weitere Fragen hast, kannst du auch direkt mit den realen Tutor:innen der App chatten und um Rat fragen
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Studeez hat seit dem Start dynamische Veränderungen erfahren. Basierend auf dem Feedback unserer Nutzer:innen haben wir unser Konzept erweitert, um nicht nur eine effektive Prüfungsvorbereitung zu bieten, sondern auch berufsrelevante Chancen aufzuzeigen. Die Integration einer Jobplattform ermöglicht Studierenden den direkten Zugang zu relevanten Jobangeboten in ihrer Fachrichtung.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?
Das Geschäftsmodell von Studeez basiert auf zwei Säulen. Um freien Zugriff auf alle Lernmaterialien in der App zu haben, können Studierende eine Gebühr für den Zugang zu Premium-Funktionen zahlen. Um zusätzliche Einnahmequellen zu generieren und das Angebot zu erweitern, planen wir die Integration von Werbung in die App. Durch gezielte Werbung von Unternehmen, die für Studierende relevant sind, können wir auch eine kostenlose Version der App anbieten.
Wie genau hat sich Studeez seit der Gründung entwickelt?
Seit der Gründung ist das Team beträchtlich gewachsen, insbesondere mit neuen Mitarbeiter:innen im Bereich der Content-Erstellung. Diese Erweiterung ermöglichte es uns, mehr Lernmaterialien in neuen Fachbereichen zu produzieren und gleichzeitig einen effizienteren Workflow sicherzustellen. Unsere Technologie hat sich ebenfalls weiterentwickelt, wobei wir fortgeschrittene Algorithmen und künstliche Intelligenz integriert haben, um personalisierte Lerninhalte wie modulspezifische Altklausuren aus Fachskripten für die Studierenden zu generieren.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen?
Studeez hat sich seit seiner Gründung zu einem agilen Startup entwickelt, das derzeit ein Team von knapp unter zehn Mitarbeiter:innen umfasst. Wir verfolgen einen organischen Wachstumsansatz und freuen uns, dass Studierende von mehr als 60 Hochschulen bereits intensiv unsere App nutzen.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Es gibt es zwar ständig Set-Backs, aber zum Glück ist uns nichts gravierend Negatives passiert, was im Gedächtnis geblieben wäre.
Was habt Ihr daraus gelernt?
Wir stellen uns den Herausforderungen und lernen aus den Fehlern. Zu Beginn waren wir beispielsweise zu enthusiastisch und haben eine Vielzahl von Features entwickelt. Das Ergebnis? Chaos. Unser Produkt wurde unübersichtlich, und die Hälfte der Features wurde gar nicht genutzt. Also haben wir das Überflüssige konsequent entfernt und in der App aufgeräumt. Jetzt hinterfragen wir jedes bestehende Feature kritisch, um sicherzustellen, dass die UI/UX nicht darunter leidet. Die Nutzererfahrung steht im Mittelpunkt, und unser Motto lautet: Qualität vor Quantität!
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir haben gelernt, dass die Wahl der richtigen Technologien und Architekturen entscheidend ist, um unsere Ideen erfolgreich zu validieren und flexibel darauf zu reagieren. Das ermöglicht es uns, mit nur einem Entwickler ernstzunehmende Konkurrenz für ganze Teams zu werden und ist Schlüsselfaktor für unseren Erfolg.
Wie ist Euer Startup finanziert?
Studeez verfolgt derzeit eine Finanzierungsstrategie, die überwiegend auf Eigenkapital basiert. Diese Entscheidung ermöglicht uns eine unabhängige und flexible Entwicklung unserer Plattform, ohne externe Einflüsse. Wir schätzen die Kontrolle über unsere Vision und sind bestrebt, durch nachhaltiges Wachstum und effiziente Ressourcennutzung unsere finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?
In den nächsten 12 Monaten strebt Studeez ein starkes Nutzerwachstum an, basierend auf direktem Nutzerfeedback. Wir setzen darauf, die Bekanntheit der App zu steigern, das Lernangebot zu erweitern und die Integration von berufsrelevanten Chancen zu intensivieren. Unsere Kernziele liegen in einer nachhaltigen Verbesserung der Lernerfahrung für Studierende durch kontinuierliche Anpassungen und Erweiterungen der Plattform.
Vielen Dank für das Interview.